Teddy, vom Notdale zum Dreamteammitglied

03.02.2012 11:44
#1 RE: Teddy, vom Notdale zum Dreamteammitglied
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Hier möchte ich meine Erfahrungen mit einem ehemaligen „Airedale in Not“ schildern. Vielen ist mein Bericht, der unter airedale-kft.de veröffentlicht ist, bekannt. Ich habe ihn relativ zeitnah geschrieben, als Teddy damals bei uns einzog.

Teddy war 7 Jahre alt, als er 2003 zu uns kam.

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April 2003 – Teddy und Loulou im Garten


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Immer noch April 2003 – mit neuer Frisur

Weder damals noch heute habe ich ihn als „alten Hund“ gesehen; ja rückblickend sollte sein bestes Jahr sogar erst noch kommen. Teddy war ein Airedale-Rüde, wie er im Buch steht: Souverän durch und durch, absolut treu ergeben, mutig, geduldig mit Kindern, respekteinfordernd bei Fremden. Schon vom ersten Tag an schien er verstanden zu haben, dass er von jetzt an in einem neuen Rudel lebt. Sehr offen und gelassen nahm er diese Herausforderung an. Er wirkte nie, als hätte er mal woanders gelebt, war gleich auf uns (insbesondere mich) bezogen und hielt sich stets an meiner Seite auf, die er wegen irgendwelcher Nichtigkeiten (Wild, Katzen, Dominanzgehabe anderer Hunde) nie verlassen hatte. Mit diesem Prachtkerl an der Seite durften wir 3,5 Jahre durchs Leben toben!

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Winterzeit = Tobezeit

So hatte ich mit Loulou und Teddy ein Airedale-Pärchen an der Seite, das jeden Tag auf´s Neue die Serotonin-Ausschüttung auf Rekordwerte brachte – nicht nur rückblickend war es eine wunderschöne Zeit, von der ich definitiv keinen Tag missen möchte.

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Zum Dahinschmelzen – ein Airedale-Pärchen

Interessant war, wie unkompliziert Teddy sich dem neuen Rudel-Rhythmus anpasste: Vom Frühaufsteher zum Langschläfer (die wir damals noch sein konnten), vom Ein-Personen-Hund zum Familienhund, von langsamer Schrittfrequenz mit großen Schritten hin zu einem Rhythmus, den beide Hunde synchron laufen konnten.

Als schönste Zeit habe ich den Sommer 2005 vor Augen. Teddy war mit uns immer viel in Bewegung und hatte eine entsprechend sportlich-kräftige Figur. Zusammen mit dem zwischen uns knisternden Zusammengehörigkeitsgefühl und seiner souveränen Ausstrahlung waren wir für jedermann als Dreamteam zu erkennen, das um sein Glück über die schöne gemeinsame Zeit wusste.


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Sommer 2005 in La Rochelle

Leider wurden uns weitere gemeinsame Jahre durch eine viel zu spät erkannte Krebserkrankung geraubt.

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Mai 2006: Es begann mit einem Humpeln in Österreich

Im Juni 2006 begann eine Tierarzt-Odyssee, die uns über unseren Wohnort hinaus bis nach Dänemark führte und schließlich 5 Monate später in Hannover endete, unterbrochen von unkonventionellen Methoden wie Gespräche mit Physiotherapeuten, Tierkommunikatorin, Akupunktur... es half nichts, das Leiden wurde erst viel zu spät diagnostiziert, als keine Hilfe mehr möglich war.


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September 2006: Teddy kurz vor seinem Tod auf Röm

Auf diese Weise habe ich meinen so sehr geliebten Hund verloren, dass es mir fast den Boden unter den Füßen wegriss. Mir fehlten nicht die ersten sieben Jahre, die mein Teddy woanders verbracht hatte, sondern die letzten Jahre, die uns durch die Krankheit genommen wurden.
Auch wenn ich jetzt schon wieder angesichts dieses tollen Hundes weinen muss, so habe ich eine Wärme im Herzen und kann eine tiefe Freude empfinden, dass wir über Heikes Homepage damals zueinander gefunden haben und diese gemeinsamen drei Jahre miteinander verbringen durften.

Danach konnte ich nicht wieder einen Airedale holen. Viel zu groß war die Angst, einer anderen Airedale-Persönlichkeit nicht gerecht werden zu können, weil ich noch völlig meinem traumhaften Hund erlegen war. Die positiven Erfahrungen aber mit einem in Not geratenen Hund waren so gut, dass ich vier Monate nach Teddys Tod erst einen und später einen weiteren Wasserhund an meine Seite holte, denen ein Zuhause fehlte.

Es waren bestimmt zwei Jahre nach Teddys Tod vergangen, bis ich mich wieder anderen Airedales öffnen konnte. Ein Vierthund steht bei uns aber nicht zur Debatte. Trotzdem verfolge ich regelmäßig die Seiten über in Not geratene Airedales - wohlwissend, dass sich dahinter Traumhunde verbergen können, die nur darauf warten, ihre Liebe und Loyalität einer neuen Bezugsperson schenken zu dürfen.



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